Unser Samstags-Ausflug ins Hallenbad
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Unser Samstags-Ausflug ins Hallenbad

Aktualisiert: 5. Juli 2023

Ein Beitrag von Sören Pischki. Sören ist Papa zweier Töchter und schreibt auf seinem Blog regelmässig über den ganz normalen Familienwahnsinn. Du möchtest noch mehr Anekdoten lesen? Dann gibt's die auch gebündelt in Buchform.




Samstagvormittag. Es regnet. Da gehe ich doch mal spontan mit meinen beiden Töchtern ins Hallenbad. Die Idee hat bestimmt sonst niemand.


Ich suche online nach Bädern in der Nähe und stoße auf eine interessante Seite. Die Bewertungen haben diesen typischen "Die azurblauen Fliesen waren mir nicht azurig genug."-Flair und werden mit einer Rettungsreifen-Skala evaluiert. Ich frage mich, ob "6 von 10 Rettungsreifen" bedeutet, dass 40% der Gäste einfach ertrinken. "Ich glaube, da sollte man sich mal eine neue Bewertungssymbolik überlegen." denke ich, als ich etwas nervös die Schwimmflügel für meine Töchter und für mich einpacke und wir in Richtung Hallenbad starten.


Die Badebekleidung ist bereits unter unseren Klamotten, so dass wir beim Umziehen sehr schnell sein sollten. Die Familienkabine hat eine Grundfläche von höchstens einem Quadratmeter. So eine Familie passt da also locker rein, sofern sie nur aus gefrorenen, aufrecht hingestellten Aalen besteht.


Ich wundere mich, wie fülligere Familien das wohl machen, als wir uns durch die Kabine und unsere Kleidung in ein sinnlos schmales Schließfach pressen.


Wir betreten die heiligen Hallen des Schwimmbades. Im Kinderschwimmbecken sind mehr Menschen als Wasser. Ich würde sogar darauf wetten, dass darin sogar mehr Urin als Wasser ist. Der Lärmpegel übersteigt alles, was ich bisher erlebt habe und ich war schon auf einem Konzert einer Band, die sich “Pro-Pain” nennt.


Neben uns ist eine Gruppe Achtjähriger, die offenbar einen Kindergeburtstag feiern. “Mein persönlicher Alptraum!”, denke ich und sehe in den Augen des aufpassenden Papas die blanke Verzweiflung mit einem Hauch “Ich bereue jede Entscheidung meines Lebens, die mich hier hingeführt hat”.


Auch wenn ich zwischendurch das Gefühl habe, dass ein dritter und vierter Arm sowie ein paar Augen am Hinterkopf durchaus hilfreich wären – der liebe Gott hatte beim Schöpfen offensichtlich Hallenbäder überhaupt nicht auf dem Zettel – läuft der Tag ganz gut. Die Kinder haben Spaß, die Zeit vergeht wie im Flug und ich habe das Gefühl, dass das lauwarme Uringemisch meine Haut so angenehm weich macht. Auch schön: In dem Kinderbecken spielen Oberflächlichkeiten überhaupt keine Rolle. Alle Eltern sehen aus, wie Eltern nunmal aussehen: Man schlabbert. Man ist haarig. Und die Kimme ist hier wahrlich kein Körperteil, der durch einen Überschuss an Eitelkeit verdeckt werden würde.


Als die Zeit vorbei ist, gehen wir zur Dusche. Ich finde es zwar immer noch etwas seltsam, dass ich mit meinen beiden Töchtern in die Männerdusche gehen muss, aber eine andere Wahl habe ich ja nicht wirklich. Außerdem werde ich wohl der Letzte sein, dem das am Ende unangenehm ist. Als ich diesen Gedanken noch nicht ganz zuende gedacht habe, erspäht meine kleine Tochter einen nackten Mann und ruft: “Höhö! PEEEENIS!”

Okay, ich revidiere, was ich eben dachte, erröte leicht und schiebe meine Kinder unter allgemeinem Gelächter nach draußen.


Beim Gang zum Schließfach sehe ich im Augenwinkel, wie ein sehr breiter Mann vergeblich versucht, sich durch die Tür einer Einzelkabine zu quetschen. Zwei Bademeister hebeln ihn letztlich mit zwei Kescherenden aus der Kabine. "Klassische Zangengeburt!", denke ich und mache mich mit meinen Töchtern auf den Heimweg.


Insgesamt ein schönes Erlebnis. Bewertung: 7 von 10 schrumpligen Altmännergenitalien!




 

Ein paar abschliessende Worte zu uns: Little Dreamers möchte anderen Eltern helfen, die Zeit mit ihren Kleinsten noch schöner zu gestalten, als sie schon ist. Sei dies durch unseren Luzern für Eltern Bereich mit vielen Informationen für andere Eltern, Produkte mit Herz oder ein offenes Ohr für deine Fragen rund ums Thema Elternsein.


"Die wertvollsten Geschenke, welche wir unseren Kindern machen können, sind Zeit, ungeteilte Aufmerksamkeit und bedingungslose Liebe."



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